Kleeblatt

Moin Moin

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Sitzen sie fest?

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Da wir erhebliche Probleme hatten, den Wagen in die Garage zu schieben, dachte ich, dass die Bremsen nach der langen Standzeit fest sind. Das musste also untersucht werden. Um das Innenleben der Bremsen zu kontrollieren, sollten die Räder entfernt werden. Dazu muss der Wagen natürlich angehoben werden. Ein leicht  ungutes Gefühl beschlich mich. Der Wagenheber muss an den vorgesehenen Punkten angesetzt werden. Hält das Blech? Ich erinnere mich noch an den DAF 44 meines Vaters, bei dem die Kurbel des Wagenhebers unendlich oft gedreht werden konnte ohne dass der Wagen einen Millimeter Höhe gewann...(Der Wagen war damals ungefähr 5 Jahre alt!)

Also, den Rangierwagenheber angesetzt und gepumpt. Ohne Ächzen hob sich der Millecinquecento. Nachdem ich die Handbremse gelöst hatte, drehte sich auch das linke Hinterrad. Das Vorderrad war auch frei beweglich. Aber ich wollte mir die hintere Trommelbremse von innen ansehen. Also das Rad abgeschraubt und in der Bucheli-Reparaturanleitung nachgesehen, wie ich die Trommel abziehen kann. Zwei zierliche Bremstrommelbefestigungsschrauben müssen entfernt werden, so heißt es da. Nun soll man mit zwei in die Gewindebohrung eingeschraubten Schrauben die Trommel abdrücken. Welche Schrauben, welche Gewindebohrungen? Nach einigem Raten hatte ich die Lösung: Ich nahm einfach die Bremstrommelbefestigungsschrauben (die Bezeichnung ist länger als die Schrauben) und drehte sie in zwei - wie mir schien, funktionslose - Löcher. Und siehe da: Die Trommel kam mir entgegen. Die Beläge sind noch ausreichend dick, ich werde sie aber zum Zeitpunkt der Wiederzulassung austauschen.

Es ist schon toll, mit welcher Technik der Fiat in den 60ern herumfuhr. Die Trommel ist nicht nur riesig, sondern auch aufwendig konstruiert. Die Trommel besteht aus Leichtmetall und besitzt innen einen Stahlring. Auf der Trommel befinden sich auch noch Rippen zur Kühlung. Auch heute noch gibt es viele Fahrzeuge mit hinteren Trommelbremsen, die wirken gegen die Fiat-Bremsen allerdings geradezu mickrig.

Beim Blick auf die Hinterachse sieht man dann allerdings die Technik der 60er. Eine einfache Starrachse, aufgehängt an zwei Blattfedern, muss genügen. Auch Maserati und Ferrari hatten zu jener Zeit dieselbe Technik.

Der Millecinquecento war der erste Fiat mit vorderen Scheibenbremsen. Die Bremssättel sind sogar mit drei Kolben ausgestattet, auch das eine Technik, die damals äußerst selten war. 

Ich erinnere mich noch an einen Vergleichstest Fiat 1500 gegen VW 1500 im Stern Anfang der 60er Jahre. Die Überschrift lautete "Trommelbremse gegen Scheibenbremse". Ich litt damals Höllenqualen, weil ich nicht wusste, was Scheibenbremsen sind. 

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Letzte Änderung: Mittwoch, 07. August 2013

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