Die verfluchte Fensterkurbel |
Ich mache mich jetzt an die Entfernung der Türverkleidungen. Dazu müssen auch die Fensterkurbeln und Türöffner entfernt werden. Die Türöffner sind mittels Schraube auf ihren Wellen befestigt, also kein Problem. Leider besitzen die Fensteröffner keine solche Schrauben. Ich versuche, in den Zwischenraum zwischen Kurbel und Türverkleidung zu kommen um dort nach einem Sicherungsring zu fahnden. Eigentlich gibt es aber gar keinen Zwischenraum, es ist alles so eng hier. Es ist höchst widerlich - soll die Restaurierung an diesen blöden Kurbeln scheitern?
Die Reparaturanleitung beschäftigt sich leider nur mit der Mechanik und Elektrik des Wagens, über Arbeiten im Innenraum steht nichts im Heft. Offensichtlich gibt es auch kein Buch aus der Reihe "Jetzt helfe ich mir selbst" von Dieter Korp. Aber immer wenn ich nicht weiter weiß, sehe ich im Internet nach. Das Googeln nach dem Begriff Fensterkurbel brachte auch keine Klarheit. Es stand auf einer Seite aber etwas über den Putzlappentrick. Also schnell hin zum Auto, Putzlappen zwischen Kurbel und Verkleidung gezwängt. Jetzt mit dem Putzlappen um die Achse der Kurbel herumfahren und dabei versuchen, den Sicherungsring zu erwischen. Ach, wäre das schön gewesen! In einem Fiat-Forum wurde mir ebenfalls ein Tipp gegeben, aber es funktionierte leider immer noch nicht.
Bislang hatte ich mein Glück immer an den linken Türen versucht. Jetzt probiere ich es zur Abwechslung einmal an der rechten Hintertür aus. Ich fasse die Kurbel an, polternd fällt sie herunter. Man muss also immer auf der richtigen Seite stehen - und drehen. Jetzt kann ich mir den Mechanismus der Befestigung ansehen, um mir ein geeignetes Werkzeug zu basteln. Auf dem Bild sieht man die Sicherungsklammer, sie muss herausgezogen werden.

Mit einem Schraubendreher kommt man an die Klammer nicht heran, da sie durch die Kappe der Kurbel abgedeckt wird. Glücklicherweise gehöre ich zu den Leuten, denen es in der Seele wehtut, etwas wegzuwerfen. So konnte ich daher schnell eine alte Fahrradspeiche finden und entsprechend bearbeiten. Kopf ab und schon war die Speiche einsatzbereit. Es empfiehlt sich allerdings, den Speichennippel auf dem Gewinde zu belassen, wenn man kein Auge riskieren möchte.

Mit der Speiche kommt man problemlos unter die Fensterkurbel und kann die Klammer erwischen. Eins, zwei, drei... Runter waren die Kurbeln, die Verkleidungen folgten sofort.
Übrigens gibt es ein Spezialwerkzeug mit der Nummer 78007, mit dem die Klammern in der Werkstatt entfernt werden - ein monstermäßiges Instrument.
Jetzt müssen die Verkleidungen nur noch gereinigt und von ihrem strengen Mief befreit werden. Mein erster Versuch mit Teppichschaum brachte zwar eine deutliche Aufhellung, stellte mich aber nicht zufrieden. Ich werde mir den Dampfreiniger von Heinz ausleihen, dann sehen wir weiter.
Heinz' Dampfreiniger hatte allerdings einen elektrischen Defekt, es flog immer die Fehlerstromsicherung raus - zum Glück. Also musste ich mir ein anderes Gerät leihen. Ich muss allerdings sagen, dass es keinen Sinn hat , mit einem Dampfreiniger auf die Polster eines Autos loszugehen. Man kommt ohne Reinigungsmittel offensichtlich nicht aus. Es kommt dann demnächst ein Teppichreiniger zum Einsatz. Der Dampfreiniger hat allerdings hervorragend gearbeitet bei der Säuberung des Küchenbodens.
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Letzte Änderung: Mittwoch, 07. August 2013 |